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Tag Archives: Iphigenie
Kölnische Rundschau – 5. Oktober 1982
“Programmheft” zur Aufführung “Iphigenie auf Tauris” (Abschrift)
Sonntag, 3.Oktober 1982
Aula des Gymnasiums der Stadt Mechernich
IPHIGENIE AUF TAURIS
Ein Schauspiel
von
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Veranstaltung
im Rahmen der Goethe-Wochen vom 19.9.-13.10.1982
Mitwirkende:
die Schüler des Leistungskurses Deutsch der Jgst. 13
Leitung:
Arthur Breinlinger
Mitwirkende:
Iphigenie: Claudia Hugo, Birgit Louis, Inken Rubel, Ilona Tollmann
Thoas: Thomas Narres
Orest: Heike Poll, Ingeborg Simon
Arkas: Susanne Dittrich, Elke Ingenhaag
Sprecher: Sabine Krämer, Ursula Wissbaum
Regieassistentin und Souffleuse: Erika Schallenberg
Bühnenbild: Markus Koch, Gabi Schröder
Kostüme: Gabi Schröder
Leitung: Arthur Breinlinger
Zum Inhalt:
Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon der Diana geopfert werden sollte, damit diese den griechischen Schiffen Wind für die Fahrt nach Troja schenke, ist von Diana auf die Insel Tauris gerettet worden, wo sie der Göttin als Priesterin dient. Die Taurer verehren sie, und Thoas, ihr König, möchte sie zur Frau nehmen. Als Iphigenie ablehnt, verlangt er, daß das alte Blutopfer, die Tötung jedes Fremdlings, wieder eingeführt wird. Als Orest und dessen Freund Pylades auf die Insel gelangen, befiehlt Thoas Iphigenie, die Fremdlinge zu opfern, ohne zu wissen, daß Orest Iphigenies Bruder ist. Orest, der seine und Iphigenies Mutter Klytämnestra getötet hat, um deren Mord an Agamemnon zu sühnen, wird von den Rachegöttinnen verfolgt. Als Iphigenie und Orest einander erkennen, beschließen sie zu fliehen. Orest will auf den Orakelspruch des Gottes Apoll hin das Bild der Diana nach Griechenland mitnehmen, um die Götter zu besänftigen. Iphigenie, die sich so nah am Ziel ihrer sehnlichsten Wünsche sah, der Rückkehr nach Griechenland, schreckt vor dem Verrat an Thoas und den Taurern zurück und offenbart Thoas das Fluchtvorhaben. Thoas ist von ihrer Seelengröße so beeindruckt, daß er Iphigenie und den Ihrigen die Rückkehr nach Griechenland gewährt.
“Ganz verteufelt human” (Goethe an Schiller über die “Iphigenie”)
Goethe verfaßte das Schauspiel in den Jahren 1779-1787. Es ist in Gehalt und Form ein Werk der Klassik. Iphigenie verkörpert in ihrer hohen Sittlichkeit ein menschliches Ideal. Durch ihre Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit wirkt sie mäßigend auf die barbarischen Taurer ein und versöhnt gleichzeitig die Götter.
Im Gegensatz zum Drama des Euripides, in dem die Griechen mit Hilfe der Göttin Athene (Diana) über die Barbaren triumphieren, siegt bei Goethe die Menschlichkeit in allen.
Die “Iphigenie” ist keine Flucht vor tatsächlich-historischen Vorgängen in eine schöne Welt des Scheins, sondern “der Versuch, die Idee einer humanen Welt der Realität einer inhumanen Welt in kritischer Absicht entgegenzusetzen”.
Unser Versuch der darstellerischen Auseinandersetzung mit diesem Schauspiel bietet eine gekürzte Fassung, die dem Anliegen Goethes, so wie wir es verstehen, dennoch gerecht wird. Die Kürzungen betreffen in der Hauptsache die Orest-Pylades-Handlungen. Die zentrale Bedeutung der Iphigenie in ihrer Wirkung auf Orest wie auf Thoas bleibt gewahrt. Um die Einsicht in die Kontinuität der Handlung zu sichern, fassen 2 Sprecher den Inhalt der weggelassenen Teile an entsprechender Stelle zusammen.